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Auswertung

Die WayFi® Berufswahlanalyse bietet zwei verschiedene Formen der Ergebnisrückmeldung an: (1) Auswertung des individuellen RIASEC-Profils und (2) Matching des individuellen RIASEC-Profils mit den 22 Berufsfeldern nach Zihlmann (siehe Zihlmann, 2015). Während das individuelle RIASEC-Profil der Verbesserung der Selbstkenntnis dienen kann («Welche Interessen zeichnen mich aus?»), ermöglichen sich mit dem Matching-Ergebnis Aussagen zur Passung der Person zu den Anforderungsprofilen der Berufsfelder. Im Folgenden werden beide Formen der Ergebnisrückmeldung ausführlich beschrieben.

Auswertung des individuellen RIASEC-Profils

Das individuelle RIASEC-Profil findet sich auf der dritten Seite des PDF-Ergebnisberichts, das sich im Anschluss an die Durchführung der Befragung generieren lässt. Das individuelle Ergebnis der Durchführung der WayFi® Berufswahlanalyse wird applikationsgestützt automatisch berechnet und im RIASEC-Profil in Form zweier Werte zurückgemeldet: (a) dem deskriptiven Gesamtwert und (b) dem Normvergleich. Die Auswertung des individuellen RIASEC-Profils ist in Abbildung 3 dargestellt.

Gesamtwert im RIASEC-Profil

Jede Antwort bei der Durchführung der WayFi® Berufswahlanalyse wird in einen numerischen Wert übersetzt («gar nicht» = 0, «wenig» = 1, «ziemlich» = 2, «sehr» = 3). Jedes der sechs Interessengebiete wird mit 14 Items abgedeckt. Der deskriptive Gesamtwert wird durch die Verrechnung aller Antworten zu einem Summenwert pro Interessengebiet gebildet. Maximal sind 42 Punkte möglich. Pro Interessengebiet wird der erreichte Wert der Person ins Verhältnis zum maximal möglichen Wert gesetzt und als Prozent ausgegeben (z.B. 21 von 42 Punkten = 50%). Der Gesamtwert wird im individuellen RIASEC-Profil als Balken dargestellt.

Im Ergebnisbericht auf dem PDF werden im Interessenprofil die Interessengebiete absteigend sortiert nach dem Gesamtwert (siehe Abbildung 3). Der Gesamtwert gibt einen Hinweis darauf, welches Gebiet die Person am meisten interessiert (hoher Gesamtwert = starkes Interesse, tiefer Gesamtwert = schwaches Interesse).

Auswertung des individuellen RIASEC-Profils im PDF-Ergebnisbericht

Abbildung 3. Auswertung des individuellen RIASEC-Profils im PDF-Ergebnisbericht

Normvergleich im RIASEC-Profil

Beim Normvergleich werden die individuellen Ergebnisse einer Person in die Ergebnisse aller Personen einer Normstichprobe eingeordnet. So erhält man einen Hinweis darauf, wie die individuellen Interessen im Vergleich mit anderen Jugendlichen ausgeprägt sind. Der Normvergleich wird anhand der 14 Items pro Interessengebiet vorgenommen. Pro Interessengebiet zeigt der Normvergleich an, ob der erreichte Wert einer Person im Vergleich zur Normstichprobe sehr tief, tief, mittel, hoch oder sehr hoch ist. Dies entspricht je einem der fünf Felder am rechten Rand des Interessenprofils («stark unterdurchschnittlich» bis «stark überdurchschnittlich»).

Die Normstichprobe (bestehend aus 1800 männlichen und 1800 weiblichen Jugendlichen, Alter: 13.0 bis 16.9 Jahre, Mittelwert = 14.2, Standardabweichung = 0.8) wurde zur Definition der Bereiche «stark unterdurchschnittlich» bis «stark überdurchschnittlich» in fünf verschiedene Gruppen unterteilt. So definieren 40 Prozent der Normstichprobe den durchschnittlichen Bereich, mit abnehmenden Anteilen hin zu den extremen Bereichen. Wer zum Beispiel ein Testergebnis im Bereich «stark überdurchschnittlich» erreicht (= oberste 10% der Normstichprobe), hat einen höheren Wert als 90 Prozent der Normstichprobe. Die Verteilung der Testergebnisse in der Normstichprobe wird auf dem Ergebnisbericht im PDF als Kurve symbolisiert (siehe Abbildung 3). Am häufigsten sind mittlere Testergebnisse; die Kurve hat dort ihren Gipfel. Nur wenige Personen in der Normstichprobe haben sehr hohe (stark überdurchschnittliche) oder sehr tiefe (stark unterdurchschnittliche) Testergebnisse, die Kurve flacht so zu den Rändern hin ab. Die Normstichprobe stammt aus dem Jahr 2021.

Matching des individuellen RIASEC-Profils mit den 22 Berufsfeldern

Für jedes der Berufsfelder wurde bestimmt, wie hoch das Interesse in den RIASEC-Gebieten sein sollte, um von einer guten Passung zu sprechen. Pro Berufsfeld wurden dazu die RIASEC-Anforderungsprofile (d. h. die Holland-Codes) der Berufe aggregiert, die vom Berufsfeld zusammengefasst werden (in Form von Anforderungsgewichten).

Beim Matching des individuellen RIASEC-Profils mit den 22 Berufsfeldern werden die individuellen Ergebnisse in Bezug zu den Anforderungsprofilen der Berufsfelder gesetzt. Dazu werden zunächst die RIASEC-Scores der Personen mit den Werten der deutschsprachigen Normstichprobe (bestehend aus 3600 Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren) verglichen (per z-Standardisierung).1 Der individuelle RIASEC-Score einer Person pro Interessengebiet wird nun mit den Anforderungsgewichten der Berufsfelder in diesem Interessengebiet multipliziert und zu den Produkten der anderen RIASEC-Gebiete addiert.2 Es ergeben sich bei jenen Berufsfeldern bei einer Person hohe Werte, deren RIASEC-Anforderungsprofil mit dem individuellen RIASEC-Profil der Person stark übereinstimmt.

Zum Beispiel erhalten Personen im Berufsfeld Metall/Maschinen eine hohe Passung, wenn sie unter anderem ein starkes handwerklich/praktisches Interesse haben, denn dieses Interessengebiet ist im Anforderungsprofil mit einem hohen Gewicht hinterlegt. Beim Berufsfeld Planung/Konstruktion ist ausserdem der Wert in der Auswertung höher, wenn Personen ein (im Vergleich mit der Normstichprobe) hohes analytisch/forschendes Interesse berichten, da dieses Interessengebiet im Anforderungsprofil des Berufsfeldes ein hohes Gewicht hat. Die Darstellungsform des Matchings im Ergebnisbericht ist in Abbildung 4 wiedergegeben.

Ausschnitt aus der Ergebnisrückmeldung zum Matching zwischen individuellem RIASEC-Profil und den Anforderungsprofilen der Berufsfelder

Abbildung 4. Ausschnitt aus der Ergebnisrückmeldung zum Matching zwischen individuellem RIASEC-Profil und den Anforderungsprofilen der Berufsfelder

Footnotes

  1. Dies hat den Zweck, dass alle sechs RIASEC-Gebiete im Durchschnitt gleich ins Gewicht fallen: Die z-Standardisierung fängt mögliche Verzerrungen der Antworten durch unterschiedlich extreme Item-Inhalte ab.

  2. Diese Passungsresultate werden im letzten Schritt ipsativ z-standardisiert, sodass die Abweichungen der Ergebnisse der 22 Berufsfelder von ihrem Mittelwert ins Verhältnis zur durchschnittlichen Streuung berechnet werden. Schliesslich werden die den z-Werten entsprechenden Prozentrangwerte als Balken ausgegeben.